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gemeinsam statt einsam

Es ist Freitagmorgen, 10 Uhr. Draußen ist alles still und der Morgentau liegt noch in der Luft. Wir haben zwar mittlerweile Mitte März, doch trotzdem ist es frostig kalt. Von außen wirkt das Gebäude auf dem Marktplatz wie im Dauerschlaf, doch innen herrscht um diese Uhrzeit und trotz Lockdown bereits buntes Treiben. In der Küche wird fleißig getestet und an neuen Kreationen unserer Gerichte für den Neustart nach dem zweiten Lockdown getüftelt. Es liegt ein unbekannter Duft in der Luft. Während ich meine Jacke ausziehe und meinen Rucksack ablege, treffe ich David an der Theke, unseren Koch Azubi im ersten Lehrjahr, der währenddessen einen Kaffee kocht. „Was kocht Ihr denn da? Das riecht super interessant.“ frage ich gespannt. „Lass Dich überraschen!“ er grinst und geht zurück in die Küche. „Guten Morgen!“ wünscht Alexander gutgelaunt unseren Azubis, im Bereich Service, und den Betriebsleitern und erklärt was heute auf der Tagesordnung steht. Alle sitzen frisch negativ getestet und mit hygienischer Maske geschützt in der Lounge, und freuen sich auf die soeben angekündigte Weinschulung.

Immer auf Augenhöhe

Sven, Tina und Sascha, unsere geschätzten langjährigen Mitarbeiter die mittlerweile bekannte und beliebte Gesichter in all’ unseren öffentlichen Wohnzimmern der Stadt sind, bereiten mit viel Sorgfalt und vor allem Fürsorge einen Tisch für die bevorstehende Weinschulung im Restaurant des Schiefer vor. Verschiedene Weinflaschen, polierte Weingläser, Weinkühler und Servicebestecke liegen fein sortiert bereit. "Alexander, ich habe da noch eine schnelle Frage zu einer Aufgabe im Lehrbuch, kannst du mir da helfen?“ Alexander schmunzelt und macht sich sofort mit dem Anliegen unserer Auszubildenden vertraut. Ein warmes und angenehmes Gemeinschaftsgefühl macht sich in mir breit. Jeder ist für jeden erreichbar und keiner ist allein. Vor allen in der einsamen Corona-Zeit ein wahrer Segen. Gemeinsam und Hand in Hand für eine positive und faire Arbeitskultur einzustehen, darauf ist nicht nur in dieser besonderen Zeit unser Fokus gesetzt. Wir möchten, dass hier wirklich jeder gern zur Arbeit kommt und die Zufriedenheit der Mitarbeiter spiegelt sich durch unsere besondere Arbeitsphilosophie automatisch in der Umsetzung der einzelnen Arbeitsbereiche, und vor allem im Kontakt zu unseren Gästen wider. Die Arbeit in der Gastronomie muss wieder mehr geschätzt werden. Neben vielen anderen Punkten, eine wichtige Aufgabe die Alexander sehr am Herzen liegt. Dass Alexander ein Vorgesetzter zum Anfassen ist, lässt sich wenige Augenblicke später auch an einer weiteren Situation erkennen. Tina bittet Alexander um Hilfe im privaten Bereich. Ich öffne meine Kamera für ein paar Schnappschüsse und erinnere mich an ein Gespräch zwischen Alexander und mir, welches ein paar Tage zurückliegt. „Die Menschen verstehen ’Geben und Nehmen’ falsch. Es bedeutet eigentlich übersetzt ’Geben und Geben’. Wenn du mir etwas geben kannst, dann gebe ich dir gern auch etwas zurück.“ erklärte er mir. Neben der Basis von „Geld gegen Arbeit“ leben wir mit unserem Team ein ausgeprägtes „Geben und Nehmen“. Wir haben uns gemeinsam mit unserem Team Regeln erarbeitet, die für Gerechtigkeit und Transparenz sorgen. So gelingt es uns, dass jeder Mitarbeiter entspannt und gut gelaunt zur Arbeit kommen kann.

Ein respektvolles Miteinander

„Und ganz wichtig, immer das Flaschenetikett nach vorne in Richtung Gast zeigen lassen!“ höre ich Sven sagen, während alle Azubis gespannt dem weiteren Verlauf seiner Worte folgen. „Und den Korken könnt Ihr dem Gast auch zum Riechen anbieten und wenn der Gast das möchte, könnt Ihr den Korken dem Gast auch gern am Tisch auf einer Untertasse hinterlassen!“ erklärt Tina nachträglich. Hend, die noch ein paar Verständnisprobleme aufgrund ihrer Herkunft hat, wendet sich verzweifelt an Ihre Kollegen „Wie sagt man? Gorken? Was ist das?“ Hend schmunzelt, wir können nicht anders als mitzuschmunzeln und erklären ihr gemeinsam, was denn ein Korken ist und was dieser für eine Funktion hat. Die Stimmung unter den Auszubildenden und den Ausbildern ist vorbildlich und sehr respektvoll. In den Pausen der Schulung höre ich zufällig dabei zu wie Karum und Pascal sich angeregt und neugierig über den Schulstoff austauschen. Ich schaue mir vertieft die Bilder auf meiner Kamera an und erkundige mich bei Lisa, die neben mir sitzt und mich dabei beobachtet, ob denn die Stimmung im Team und auch bei den Azubis immer so positiv und hilfsbereit ist. Lisa überlegt nicht lange und erklärt mir, dass besonders in der jetzigen Zeit alle zusammenhalten und sich gegenseitig bei der Ausbildung aber auch dem gemeinsamen Erhalt des Teamspirit unterstützen. Direkt im Anschluss an die Schulung nehmen sich die Ausbilder noch einmal Zeit für Ihre Azubis und erkundigen sich, wo denn noch Schulungsbedarf besteht und was außerhalb dessen noch getan werden kann, damit der Ausbildungsstoff trotz anhaltendem Lockdown, stabil gehalten wird. Plötzlich geht die Küchentür auf und Kevin, der sich übrigens aktuell um Ideen rund um die neuen kulinarischen Möglichkeiten im Tim's und dessen bevorstehenden Wandel in Bezug auf vegetarische sowie vegane Gerichte konzentriert, kommt mit einer neu kreierten Bowl in der Hand auf das Team zu. Alle probieren gespannt und geben ihr Feedback ab. So langsam neigt sich der Tag im Team Gastro Urban dem Ende zu und Zufriedenheit macht sich breit. Wieder ein Tag der uns in unserer Vision zu einer nachhaltigeren Arbeitskultur und einer Verbesserung des Klimas im Gastgewerbe unterstützt und geleitet hat.

Lovestory 02 - Die Liebe steckt im Detail

Liebe kann man nicht nur fühlen, sondern auch schmecken und sehen – wie wir das umsetzen, liest Du in dieser Lovestory.